Ihre Diagnose „Zöliakie“ ist noch frisch und Sie kennen bislang nur die Grundlagen? Sie wissen, welche Lebensmittel von Natur aus glutenfrei sind und um welche Sie grundsätzlich einen Bogen machen sollten? Das ist toll! Nun ist es an der Zeit, dieses Wissen mit in Ihren Alltag zu übertragen. Wir geben Ihnen Tipps und Tricks, wie Ihre Ernährungsumstellung langfristig gelingt und was es dabei zu beachten gilt.
In unserem Text Glutenunverträglichkeit - wissenswerte Informationen haben wir Ihnen die Unterschiede von glutenassoziierten Erkrankungen dargestellt und Sie dabei über die Symptome und Diagnosemöglichkeiten informiert. Zusätzlich finden Sie dort eine Auflistung geeigneter und zu meidender Lebensmittel.
Für einen reibungslosen Einstieg – insbesondere, wenn Sie bislang keinerlei Berührungspunkte mit diesem Thema hatten – sind Sie bei einer zertifizierten Ernährungsfachkraft gut aufgehoben.
Gerne möchten wir Ihnen nun zeigen, was es heißt, sich ein Leben lang glutenfrei zu ernähren. Auch wenn es zunächst kompliziert zu sein scheint, so werden Sie bereits nach einigen Monaten merken, wie die neue Ernährungsweise zur Selbstverständlichkeit wird.
Zunächst sollten Sie einen Blick in Ihre Küchenschränke und Vorräte werfen. Prüfen Sie die Zutatenlisten – insbesondere bei Produkten, die nicht auf dem ersten Blick glutenhaltig sind. Vergessen Sie auch Ihren Gewürzschrank und Ihre Arzneimittel nicht!
Sie leben alleine in Ihrem Haushalt? Dann ist es der sicherste Weg, wenn Sie alle glutenhaltigen Lebensmittel aussortieren und gegebenenfalls verschenken. Umgefüllte Produkte, denen eine Zutatenliste fehlt, entsorgen Sie sicherheitshalber ebenfalls.
Sie teilen Ihren Haushalt mit nicht betroffenen Personen? Dann reservieren Sie sich fortan am besten einen Schrank oder eine Schublade für Ihre Vorräte und Standardlebensmittel. So schützen Sie sich vor möglichen Kontaminationen.
Nun ist es an der Zeit, für Ihre aussortierten Lieblingslebensmittel sinnvolle Alternativen zu suchen. Derweil gibt es zunehmend mehr Anbieter und Hersteller mit glutenfreien Alternativen, sogar der normale Einzelhandel verfügt mittlerweile über eine spezielle Auswahl für Zöliakiebetroffene. Auf eine breitere Produktpalette an Mehlen und Getreide können Sie in Reformhäusern und Biomärkten zurückgreifen. Hier heißt es ausprobieren.
Die gute Nachricht zuerst: Sie müssen zukünftig nicht auf knusprige Snacks,Ihren Lieblingskuchen oder Ihr Abendbrot verzichten! Allerdings bedarf es ein wenig Zeit und Übung, um mit glutenfreien Alternativen zu backen oder Panaden herzustellen. Hauptgrund dafür ist das fehlende Klebereiweiß Gluten, welches sich durch seine besonderen Backeigenschaften auszeichnet: Teige halten damit zusammen und bleiben geschmeidig. Aber keine Sorge, durch das Mischen verschiedener Mehlsorten, wie z.B. Buchweizenmehl, Maismehl, Reismehl und Kartoffelmehl können Sie eine gelungene Alternative zaubern. Im Internet finden Sie mittlerweile eine Vielzahl an Rezepten und auch fertige Mehlmischungen gibt es zu kaufen.
Ihnen fehlt die Zeit oder Lust zum Kochen? Dann haben wir hier eine Lösung für Sie: Mit unserem reichhaltigen bofrost*free Sortiment bieten wir Ihnen eine Vielzahl leckerer glutenfreier Speisen.
Mit dem Umsteigen auf glutenfreie Lebensmittel ist es allein nicht getan. Die häufigsten Fehler passieren oftmals im eigenen Haushalt, speziell dann, wenn Sie gleichzeitig für nichtbetroffene Familienmitglieder glutenhaltig kochen oder backen.
Wie wir schon weiter oben angeschnitten haben, ist es hier ratsam, wenn Sie Ihre glutenhaltigen Speisen separat lagern. Neben der richtigen Lagerung ist es wichtig, dass Sie auch bei der Vor- und Zubereitung der Speisen, darauf achten, Verunreinigungen mit Gluten zu vermeiden. Wir zeigen Ihnen, wo die üblichen Fallen lauern:
Vor Arbeitsbeginn: Reinigen Sie alle Arbeitsflächen, das Kochgeschirr, sowie Backformen und Backbleche. Vergessen Sie dabei nicht Ihre Spültücher und Trockentücher! Kleiner Tipp: Am besten nutzen Sie verschiedene Farben, um das ständige Reinigen und eine Verwechslung zu vermeiden.
Schwer zu reinigende Arbeitsgeräte: Bei Schneidebrettern aus Holz und Kunststoff ist es ratsam, dass Sie eine doppelte und farbig gekennzeichnete Ausführung im Haushalt haben. Gleiches gilt auch für Backpinsel und Kochlöffel.
Backformen: Auch bei Kuchen- und Brotbackformen oder Backblechen ist der sicherste Weg die doppelte Ausführung. Alternativ können Sie nach dem Säubern durch sorgfältiges Auslegen von Backpapier mögliche Kontaminationen vermeiden.
Lagerung: Am besten verwahren Sie Ihre glutenfreien Zutaten wie Mehle und Backzutaten nicht nur getrennt von den glutenhaltigen Lebensmitteln, sondern verschließen diese auch luftdicht in Dosen und Behältern.
Kochen: Beim Kochen von Teigwaren sollten Sie separate Töpfe und Kochlöffel nutzen. Sie möchten nicht zwei Töpfe gleichzeitig aufstellen? Dann kochen Sie zuerst die nicht glutenhaltigen Nudeln, sieben Sie diese ab und verwenden Sie dann das bereits gesalzene und heiße Wasser für die üblichen Teigwaren.
Frittieren: Tauschen Sie das Frittierfett für Ihre glutenfreien Lebensmittel aus. Sie können es anschließend nach dem Abkühlen abfüllen und in verschlossenen Behältern aufbewahren.
Braten: Verwenden Sie zum Anbraten Ihrer glutenfreien Speisen am besten eine separate Pfanne und starten Sie mit Ihrem Gericht. So vermeiden Sie Kontaminationen durch ungeplante Ölspritzer.
Brot: Nach dem Aufbacken sollten Sie die Backwaren gut verschlossen oder abgedeckt aufbewahren. Achten Sie beim Aufschneiden darauf, dass Sie sorgfältig gesäuberte Messer verwenden. Zusätzlicher Tipp: Glutenfreie Backwaren lassen sich vor dem Verzehr gut im Toaster aufbacken. So sind sie schön knusprig und frisch. Hier raten wir Ihnen ganz besonders, einen separaten Toaster zu verwenden.
Getreide: Sie haben eine eigene Getreidemühle? Dann achten Sie darauf, dass diese nur für glutenfreies Getreide genutzt wird. Das Mahlen von Getreide in Biomärkten und Reformhäusern können wir nicht empfehlen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dieselben Gerätschaften benutz werden.
Sicherlich gibt es bestimmte Speisen, die Ihnen fehlen oder nicht mehr so schmecken, wie das Original. Diese drei Tricks möchten wir Ihnen nicht vorenthalten.